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Foto-Gewerbe einfach anmelden

Foto-Gewerbe einfach anmelden

·Unternehmertum· 2 Kommentare

Du bist (bislang) Hobbyfotograf und merkst das nicht mehr nur Freunde und Verwandte von dir Fotos wollen? Du bekommst Anfragen was ein Shooting bei dir kosten würde und du hast kein Plan was du sagen sollst und ob du das überhaupt machen darfst? Dann Willkommen bei meiner kleinen Checkliste, was ich alles im Spätjahr 2014 angekurbelt habe um zum 01.01.2015 offiziell mein Nebengewerbe als Fotograf auf die Beine zu stellen.

Dieser Blogartikel bezieht sich auf die konkreten Dinge die Du tun musst um dein Gewerbe anzumelden. Ganz wichtig: Ich habe mein Gewerbe in Rheinland-Pfalz angemeldet und schon im Spätjahr 2014, es kann also sein das sich seit dem etwas geändert hat bzw. sich manche Dinge zu anderen Bundesländern unterscheiden. Meine Empfehlung: Die Handwerkskammer bietet kostenlose Erstberatungen für Existenzgründer an (zumindest in Rheinland-Pfalz) und das sind zwei gut investierte Stunden.

Außerdem will ich ganz kurz noch darauf aufmerksam machen, das du zwar nach den Dingen in diesem Artikel loslegen darfst mit deiner Arbeit, aber noch viele anderen Themen sehr sehr wichtig sind um erfolgreich ein Unternehmen zu führen. Über ein wichtiges Thema habe ich schon geschrieben: Das richtige Mindset. Weitere Themen, wie z.B. Unternehmensplanung (Ziel, BP, CI, HP), Marketing, Organisation, Preisfindung, uvm. werden in den nächsten Wochen hier erscheinen. Wenn du nichts verpassen willst: Trag dich einfach in den Newsletter ein.


Voll-Selbstständig oder nebenberuflich selbstständig?

Die erste wichtige Frage: Direkt Vollgas oder erstmal testen? Wenn du zur Zeit einen "sicheren" Job hast mit dem du deinen Lebensstandard bezahlen kannst, dann empfehle ich dir diesen erstmal zu behalten und ein Nebengewerbe zu gründen. Wenn du merkst das es im Nebengewerbe besser läuft (mehr Einkommen generiert) als dein Hauptjob, kannst du immer noch kündigen oder erstmal ein zwei Tage reduzieren (wenn möglich). Wenn du aktuell keinen Job hast, dann kannst du dich schon zu 100% auf deine Selbstständigkeit konzentrieren und Vollgas geben.

Grundsätzlich lohnt der Einstieg als Kleinunternehmer (Umsatzgrenze von jährlich maximal 17.500€), da man hier mit einer Einnahmen-Überschuss-Rechnung und einer zusätzlichen Seite bei der Einkommenssteuererklärung auskommt. Dies muss dann auch immer auf der Rechnung die man schreibt kenntlich gemacht werden, da man als Kleinunternehmer die Umsatzsteuer nicht abführen kann (vereinfacht aber auch das Ganze für den Einstieg). Hier wird es auch einen eigenen Beitrag geben wie man am einfachsten (gerade am Anfang) die Kundenverwaltung handhabt und Rechnungen schreibt.

Wenn man sich nebenberuflich selbstständig macht, muss man noch darauf achten das nicht mehr als 15 Stunden in der Arbeit im Nebengewerbe gearbeitet wird. Außerdem darf man nicht mehr verdienen als im Hauptjob.

Anschaffungen bzw. Rechnungen über Weiterbildungen / Coachings, im Prinzip alle Ausgaben die dein Nebengewerbe betreffen solltest du jetzt schon aufheben. Auch wenn du dein Kleinunternehmen noch nicht gegründet hast, zählen diese Rechnungen auf der Ausgaben-Seite.


Was musst Du jetzt konkret tun?!

Nur nochmal kurz vorne weg: Das bezieht sich alles auf Rheinland-Pfalz / Fotografie / Jahr 2015 und ich gebe keine Garantie das es immer noch so funktioniert oder die Kosten noch stimmen. Wie schon erwähnt, am besten machst du vorab zusätzlich noch einen Beratungstermin bei der Handwerkskammer aus. Aber jetzt geht's los:

  1. Das allererste was ich an deiner Stelle tun würde: Deinen Arbeitgeber darüber informieren das du ein Nebengewerbe gründen willst und eine Bescheinigung ausstellen lassen das dies auch ok ist. Unter welchen Bedingungen auch immer (Inhalt ist immer abhängig ob du Angestellter oder Beamter oder sonst was bist).
  2. Dann kannst du zeitgleich auch deine Krankenkasse darüber informieren das du ein Nebengewerbe gründen willst. In der Regel bekommst du dann einen Fragebogen zugeschickt mit dem die Krankenkasse sicherstellen will, dass es wirklich "nur" ein Nebengewerbe ist (Anzahl der Stunden und Einkommen usw.). Solltest du zu viele Stunden angeben oder gar das du im Nebengewerbe mehr verdienst als im Hauptjob, dann musst du 100% deiner Krankenkassebeiträge zahlen und nicht wie bisher nur 50% (die anderen 50% zahlt dein Arbeitgeber).
  3. Auf dem nächsten Foto siehst du was du als nächstes ausfüllen darfst: Die Eintragung in die Handwerksrolle. Als Fotograf darf man sich auch ohne Ausbildung oder Meisterbrief (mittlerweile) selbstständig machen. Diese Beantragung kostete 170€ und man bekommt eine kleine Karte auf der steht das man Fotograf ist. Das erste Jahr ist dann beitragsfrei, darum ist auch meine Empfehlung das Nebengewerbe zum 01.01. zu starten damit man dies noch voll ausschöpfen kann. In den Jahren Zwei und Drei liegt der Beitrag dann bei 83€ im Jahr und ab dem vierten Jahr bei ca. 170€ (mein viertes Jahr kommt erst 2018).
  4. Sobald du die Handwerkskarte hast, kannst du auf deiner Gemeinde mit dem nachfolgend gezeigten Gewerbe-Anmeldung dein Gewerbe anmelden. Dies kostete einmalig 10,23€.
  5. Nun kannst du als nächstes das Finanzamt informieren. Dafür gibt es auch ein eigenes Formular welches nachfolgend dargestellt ist:
  6. Jetzt fehlt eigentlich nur noch die Berufsgenossenschaft. In meinem Fall war das die BG ETEM in Wiesbaden bei der ich mich von der Unternehmerversicherung befreien lassen konnte um keine Beiträge an die BG abführen zu müssen. Dazu gibt es auch ein Formular von der BG. Wichtig an dieser Stelle ist, dass nochmal erwähnt wir das du weniger als 100 Arbeitstage (also weniger als 800 Stunden im Jahr) in deinem Nebengewerbe tätig bist.
  7. Achso du solltest dann evtl. noch mit deinem Versicherungsmenschen sprechen und überlegen ob es sich lohnt deine Haftpflichtversicherungen anpassen zu lassen oder eine neue zu machen für dich in der Nebenerwerbstätigkeit. Nur falls du als Fotograf aus versehen die Hochzeitstorte umstoßen solltest oder sonst was passieren sollte ;-)
  8. Und abschließend noch ein Tipp: Gerade wenn du im Ausland was bestellen willst als Unternehmer musst du eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer beantragen (USt-IdNr.). Die bekommst du entweder online: KLICK. Falls das nicht funktionieren sollte (war bei mir der Fall), dann geht das ganze auch "altmodisch" per Telefon. Du rufst einfach bei deinem Finanzamt an und erklärst die ersten drei Punkte:
    1. Das Finanzamt soll eine Bescheinigung der Unternehmereigenschaft erstellen
    2. Zusätzlich soll das Finanzamt "das Signal von CU auf US" umstellen (die wissen schon was gemeint ist)
    3. Und zu guter letzt kann das Finanzamt diese Infos direkt an Saarlouis weiterleiten
    4. Nach ein zwei Wochen bekommst du ein Brief mit deiner USt-IdNr.


Und was heißt das jetzt für dich?

Wie du siehst, es ist gar nicht so schwer (wenn man mal weiß was man alles machen muss). Ok die Formulare ausfüllen kann auch noch etwas tricky sein, aber genau bei diesen Themen unterstütze ich regelmäßig Menschen die ihr Nebengewerbe starten wollen über meine Start-Up Beratung. Also wenn du das alles nicht alleine hinkriegst, komm einfach zu mir! Ich unterstütze gerne und wir können Zeitgleich noch die oben genannten Themen anschneiden damit du (auch im Nebengewerbe) direkt Vollgas geben kannst!

Und jetzt darfst du mir noch helfen: Schreib in die Kommentare ob dir der Beitrag hilft wenn du gerade dabei bist ein Gewerbe zu gründen. Ich bin sicher das du auch ein zwei Tipps hast, die ich hier hinzufügen kann (meine Anmeldung liegt ja schon fast drei Jahre zurück). Falls du dein Gewerbe schon angemeldet hast, würde mich echt interessieren ob dir der Beitrag geholfen hätte!? Und natürlich auch ob du noch weitere Tipps hast. Ich freue mich über jeden Kommentar und werde auch jeden Kommentar beantworten.

stay happy
Pat


2 Kommentare

  • Hätte es diesen Beitrag doch nur mal vor etwa einem halben Jahr schon gegeben, als es bei mir genau DARUM ging!
    Glücklicherweise kannte ich Pat durchs Fototeam Südpfalz bereits und durfte in den Genuss kommen, dass er mich mit diesen ganzen Formulare nicht allein gelassen hat!
    Anfangs war ich mir wirklich unsicher ob es zu dem Zeitpunkt der richtige Schritt ist, das Nebengewerbe schon anzumelden. Aber ich muss sagen: DANKE Pat das du mich davon überzeugt hast und mir die Angst vor den ganzen Formalitäten genommen hast! Ich würde es jederzeit wieder tun ;)

    • Yeah Isabel! :-D Freut mich riesig zu hören. Ich freu mich schon auf unsere nächste Coachingstunde ;-)

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Kundenmeinungen

  • Isabell Kauther Fotografie

    »Er nimmt sich Zeit und hört einem zu, gibt super Tipps und man fühlt sich einfach wohl. Man geht mit vielen neuen Ideen, die einem im Kopf rumwuseln, heim. Mir haben die Stunden, die ich mit Pat verbringen durfte, schon jede Menge gebracht. Nicht nur für meine Arbeit, sondern auch einfach für mich - meine Gedanken/Bedenken und alles was so dazu gehört.«

    Isabell Kauther Fotografie·Coaching

  • Adelina

    »Patrick hat uns viel über die Fotografie erklärt, hat sehr viel Geduld mitgebracht und hat uns viel von seiner Erfahrungen mitgegeben. Er ist auf die einzelnen Fragen der Teilnehmer eingegangen und war auch in der Praxis, beim Fotografieren, mit seinem Rat zur Seite gestanden und hat Tipps gegeben wie das Bild am Ende noch besser aussehen könnte. «

    Adelina·Workshop: Fotografie für Einsteiger

  • Thomas Hoecker Wedding & ART

    »Patricks Coaching hat mir so viel gebracht. Sei es in der Fotografie, oder in meinem Hauptjob. Seine offene und ehrliche Art hat schon auf mich abgefärbt. Anfangs noch schüchtern, mittlerweile viel Selbstbewusstsein dazu gewonnen. Patrick würde jetzt sagen „Verlasse deine Komfortzone“ und das mache ich seit seinem Coaching regelmäßig, was mich immer aufs neue wachsen lässt!«

    Thomas Hoecker Wedding & ART·Coaching

  • Mareike-Barbara

    »Wichtig für mich war, dass wir nicht nur einen theoretischen Teil absolvieren, sondern auch in praktischen Übungen Erfahrung sammeln können. Während dem Workshop ging Patrick auf alle Fragen ein und nahm sich im Nachgang ebenfalls sehr viel Zeit für Antworten. Da ich mit seiner Arbeit so zufrieden und begeistert war, buchten wir Ihn gleich noch für ein 'Babybauch Shooting' und unsere Hochzeit.«

    Mareike-Barbara·Workshop: Fotografie für Einsteiger

  • Franziska - Villa KuntHaarbunt

    »Ich gehe mit einem Problem zu Patrick hin und komme mit neuem Mut, Ideen und Tatendrang für eine Lösung wieder heraus. Ich erlebe bei ihm wertschätzendes Feedback was mich bei anstehenden Entscheidungen dazu bringt, das zu tun wovon ich dann auch wirklich überzeugt bin. Durch ihn ist mir bewusst geworden wie wichtig es ist, sich im Leben Ziele zu setzen. «

    Franziska - Villa KuntHaarbunt·Coaching

  • Susanne

    »Um als Anfänger bei den vielen theoretischen Büchern etc. nicht gleich den Mut zu verlieren, hatte ich Glück, einen Platz in Patrick's Workshop für Einsteiger zu bekommen... das war super!!! Durch abwechselnde Theorie- und Praxisphasen war der Workshop total lehrreich, durch die gute Organisation und wie Patrick das Thema aufbereitet hat, "flogen" die 8 Stunden nur so dahin. «

    Susanne·Workshop: Fotografie für Einsteiger